Auf der Suche nach meinem Sound! Wie ich den perfekten Bass Amp für unsere Band gefunden habe

Juni 3, 2022

Nachdem Marco euch seinen Weg zum (Verstärker-)Glück geschildert hat, wollte auch ich mich diesem doch sehr subjektiven Thema annehmen.

Welche Arten und Bass Amps gibt es?

Bass Amplifier gibt es wie Sand am Meer. Es gibt sehr viele, sehr gute Modelle, die preislich allerdings oft sehr teuer und nicht einsteigerfreundlich sind. Ganz grob kann man den Markt hier in 3 Kategorien unterteilen:

  • Zum einen haben wir die reinen Röhrenamps, die mit ihrer warmen Verstärkung und meist sehr schönen Zerre nicht nur für Classic Rock Enthusiasten das Non plus Ultra darstellen. Ein Nachteil dieser Topteile ist meist das höhere Gewicht im Vergleich zu anderen Modellen.
  • Die zweite große Gruppe stellen die sogenannten Transistor- oder rein digitalen Amps dar, die einen eher HiFi lastigen Sound haben und meist mit deutlich weniger Gewicht einhergehen. Bevor ich jetzt die Soundpuristen vor den Kopf stoße: Ja, auch hier gibt es noch einmal deutliche Unterschiede zwischen reinen Transistor Topteilen und digitalen Amps. Dies würde in diesem Bericht aber deutlich zu weit führen.
  • Als dritte große Gruppe haben wir die sog. Hybrid Amps, die meist mit einer Röhrenvorstufe und einer digitalen oder Transistorendstufe einhergehen. Hier haben wie so zu sagen „the best of both worlds“: warmer Sound mit schöner Zerre und gleichzeitig akzeptables Gewicht.

Eigentlich bin ich Schlagzeuger, aber für unsere Band LIO habe ich Bass gelernt..

Ich muss gestehen, dass ich eigentlich ein gelernter Schlagzeuger bin und nur aufgrund des Drängens von unserem Gitarristen Marco begonnen habe, Bass in der Band LIO aus Kaiserslautern zu spielen. Ich habe damals nicht einmal einen eigenen Bass besessen.

Ich bin also auf die Webseite des großen T und habe mir eine günstige Ausstattung angeschafft. Als Amp habe ich mich damals für den günstigen Ashdown Toneman mit der dazu passenden 4x10 Box entschieden. Hierbei handelt es sich um einen Amp, der von Ashdown extra für das große T gebaut wird.

Meiner Meinung nach für den Einstieg und auch weit darüber hinaus ein wirklich sehr brauchbarer Verstärker, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Features, die man sonst in dieser Preiskategorie nicht findet: So beinhaltet der Amp neben einem 5-fachen EQ einen Compressor (der tatsächlich auch nutzbar ist), einen Overdrivekanal und sogar einen Octaver Kanal. Ich war also für den Anfang und die ersten Auftritte wirklich sehr gut versorgt.

Es ist schwierig, den richtigen Sound für eine Rockband zu finden

Mit der Zeit hatte ich allerdings das Gefühl, dass mir etwas die Klarheit und Durchsetzungskraft im Basssound fehlt, gerade im Vergleich zu dem wirklich sehr aufgeräumten Sound von Marco an der Gitarre. Somit musste ein neuer Amp her.

Ich entschied mich für einen Orange Terror Bass 500. Ein wirklich grandioser Hybrid Amp. Toller Sound, Mega Optik. Diesen Amp habe ich einige Jahre gespielt, allerdings zeigte sich immer wieder ein großes Problem. Er war schlichtweg zu laut. Die optimale Sättigung und der dabei entstehende knackige Rocksound zeigte sich erst bei höheren Lautstärken, die gerade bei kleineren Gigs einfach nicht erreichbar waren.

Nicht selten wurde ich von unseren Tontechnikern angesprochen, ob ich den Amp leiser machen könnte. Tatsächlich muss ich sagen, dass ich den optimalen Sound nur im Studio bei geschlossenen Türen erreicht habe. Somit blieb mir nichts übrig, als mich weiter umzusehen.

Schon zu Beginn meiner Ampsuche ist mir das Fender Rumble Equipment aufgefallen. Sowohl die Amps als auch die Boxen machten einen wertigen Eindruck und konnten sowohl mit einer Menge Features, als auch mit leichtem Gewicht und einem tollen Sound überzeugen.

Beispielsweise gibt es hier eine wirklich sehr gute Ampzerre (mit mitgeliefertem Footswitch schaltbar) und EQ Presets für das schnelle Modulieren des Sounds. Initial hat mich allerdings das alte Amp Modell abgeschreckt.

Dazu muss man wissen, dass man als Basser ein wirklich gutes D.I. Signal für die PA braucht (jeder Tontechniker dankt es einem). Dieser Amp hatte damals allerdings nur einen einfachen Klinke Line-Out. K.O. Kriterium also. Zusätzlich war der alte Amp mit (wenn ich mich recht erinnere) 300 Watt (wohlgemerkt nicht Röhre, sondern Transistor) etwas schwach auf der Brust.

Die meisten Amp Hersteller sparen an der falschen Stelle

Sowieso muss ich an dieser Stelle mal eine Kritik an die meisten Amp Hersteller raushauen. Gerade was das D.I. Signal angeht, wird bei günstigeren Modellen meist gespart. Also an Einzelkomponenten im Centbereich. Häufig muss man ein paar 100 Euro mehr ausgeben, einfach nur, weil das D.I. Signal unbrauchbar ist für den Livebetrieb, bei ansonsten eigentlich gut klingendem Verstärker.

Endlich habe ich den perfekten Amp für Live Shows und Bandproben gefunden

2019 kam nun die neue Version des Fender Rumble Amps heraus. Eine Class D Endstufe mit 800 Watt und ein wirklich guter D.I. Ausgang, zusätzlich zu allem, was den alten Amp schon gut gemacht hat. Ich war sehr interessiert und musste ihn ausprobieren.

Ich habe also meinen Orange Stack verkauft und mir den Fender Rumble Amp plus dazu passender 2x10 Box gekauft. Und was soll ich sagen: einfach Hammer. Super Preis für einen Amp der Ultra viel Power hat, aber auch leise sehr gut kann. Dazu eine Box, die ich locker mit einer Hand tragen kann (im Gegensatz zu meiner zum Orange Terror Bass passenden 1x15er Orange Box mit 45 kg).

Ich habe schon in der Probe gemerkt, wie viel aufgeräumter mein Sound wurde und wie ich automatisch anders gespielt habe. Auch beim ersten Live-Einsatz bekam ich für den guten Sound vom Techniker Komplimente.

Mittlerweile spiele ich diesen Amp seit fast 2 Jahren. Leider habe ich meinen Stack aufgrund von Corona und den damit doch rar gewordenen Auftritten noch nicht oft Live gespielt. Das wird sich allerdings hoffentlich 2022 ändern. Ich merke allerdings auch schon in unseren Proben, dass ich endlich nichts mehr an meinem Sound auszusetzen habe.

Bass Equipment von Alex / Band LIO aus Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz

Fender Rumble Amp mit dazu passender 2x10 Box

Meine Meinung zu Kombo Amps

Zum Abschluss vielleicht noch kurz ein paar Worte zum Thema Kombo. Ich war nie ein großer Basskombo Fan. Die Idee alles in einem zu haben ist zwar sehr nett, doch in der Realität meist unpraktischer als einen Half oder Full Stack zu besitzen.

Gerade bei Auftritten, an denen man mit anderen Bands zusammenspielt, wird sich die Backline geteilt. Ein Basser stellt seine Box zur Verfügung. Da brauch ich also nur meinen kleinen Amp mitbringen und kann direkt loslegen. Finde ich persönlich deutlich praktischer.

Autor: Alexander Bernhard, Bassist der Rockband LIO aus Kaiserslautern


Unter diesen Links findet ihr das Equipment:

>> Orange Terror Bass Amp

>> Orange 1x15 Cabinet

>> Fender Rumble Bass Amp

>> Fender Rumble 2x10 Cabinet

Die Ashdown Modelle sind aktuell nicht verfügbar.


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